Einkaufsreise Herbst 2016

Christina und Necati mit Brautpaar

Unsere Türkeireise im Herbst 2016 stand ganz im Zeichen der dreiteiligen Hochzeit unseres Neffen in Konya. Daneben hatten wir wie immer eine lange Einkaufsliste für den Laden abzuarbeiten. Drei Tage gaben wir uns frei und fuhren durch die anatolische Steppe nach Afyon und Kütahya - wo wir dann das Suchen nach neuen Waren doch nicht ganz lassen konnten.

 

So fuhren wir also dieses Mal nach Konya, um bei der Hochzeit unseres Neffen Muzaffer mit seiner Tuğçe dabei zu sein. Es war nicht die erste Hochzeit, an der wir teilnahmen, aber bei 3000 verteilten Einladungen schien es eine grössere Sache zu werden – rechnet man doch pro Karte mit etwa drei Kommenden. Am ersten Samstag trafen sich schon mal rund 500 Frauen in grossartiger, festlicher Garderobe im Hilton Garden Inn zur Hennanacht, dem Polterabend der Braut. Es war lustig und laut und besinnlich mit Büffet, Musik, Tanz und verschiedenen Ritualen, die die Beziehung zwischen Tuğçe und ihrer Schwiegermutter festigen sollen. Das «Tirit» folgte am Samstag darauf. Ein traditionelles Essen – Fleischstückchen in Bouillon über Brotbrocken – «im familiären Rahmen» mit ebenfalls ca. 500 Verwandten und engeren Freunden.

Und am Sonntag dann die eigentliche Hochzeit inkl. Autokonvoi mit 35 Oldtimern, Trauung durch einen Standesbeamten, Live-Musik, ungezählte Foto- und Filmaufnahmen und natürlich das Essen. 8500 Gäste wurden an einem spezialisierten Veranstaltungsort durch ein Heer von Helfenden mit einer klassischen Speisenfolge (Suppe, Pilaw mit Fleisch, Helwa, noch eine Suppe u.a.) im Zwanzigminutentakt an 50 Zehner-Tischen draussen auf der Wiese bewirtet. Mögen die Zwei glücklich werden!

In der Mitte der ersten Woche nahmen wir uns für drei Tage eine Auszeit und fuhren durch die anatolische Steppe nach Afyon, einer hübschen Kleinstadt, berühmt für ihren Mohn, ihre Sucuk-Würste und ihren Büffelrahm. In einem reizenden kleinen Hotel - einem denkmalgeschützten Haus von 1904 - fanden wir eine gemütliche Unterkunft und warmherziges Personal (vgl. Randspalte). Im rund 100 km entfernten Kütahya bewunderten wir handbemaltes Porzellan und kauften Keramik für den Laden mit bleifreier Glasur.

In Istanbul dann mussten wir uns mächtig ranhalten, um all unsere Einkäufe in den verbliebenen fünf Tagen der zweiten Woche erledigen und am Samstag die Transportkisten packen zu können. Im Hotel waren wir - wie schon im Frühling - fast die einzigen Gäste. Umso erstaunter waren wir, als in den ersten Tagen ein Bekannter aus Zürich eincheckte und in der zweiten Wochenhälfte eine alte Freundin aus Gymnasiumszeiten, die beide von unserem Hiersein nichts wussten.

Es waren einmal mehr erfüllte, wundersame, atemlose, besinnliche und vergnügte Tage in diesem grossartigen Land. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen.